Soziale und kulturelle Abgrenzung im Spiegel der Anthropologie: ein Exkurs für den Berner Raum
Über diese Publikation
Mit der Etablierung und Festigung des Christentums im Verlaufe des Mittelalters bestattete man die Verstorbenen in der Regel in den Kirchenfriedhöfen oder im Innern von Kirchen. Ausnahmen galten für Andersgläubige, Heiden, Hingerichtete oder Geächtete, die hier keinen Platz fanden. Am anderen Ende der sozialen Kette standen der Adel und seinesgleichen, die ihre Toten gegebenenfalls in privaten Kapellen beisetzten. Friedhöfe und Kirchenbestattungen zählen damit zu den beredten Zeugen zeitgenössischer Bevölkerungsstrukturen. Für den Berner Raum stehen die Befunde von verschiedensten sozialen, kulturellen und regionalen Gruppierungen zur Verfügung, die sich geradezu aufdrängen, das Thema der Abgrenzung aus Sicht der Anthropologie aufzugreifen.